In diesem Artikel wird eine einfache Möglichkeit vorgestellt, wie man eine radioaktive Bestrahlung von Edelsteinen und Diamanten nachweisen kann. Edelsteinbehandlungen durch Radioaktivität sind keine Seltenheit und technisch einfach durchführbar.
Der entscheidende Unterschied zu anderen Behandlungsarten besteht darin, dass die jährliche Strahlenbelastung für jeden unnötig ansteigt, der Umgang mit solchen Steinen hat oder sie sogar täglich als Schmuckstück trägt.
Geigerzähler (Radioaktivität)
Mit einem Dosimeter (Geigerzähler) können Edelsteine und Diamanten auf eine eventuelle radioaktive Behandlung untersucht werden. Die natürliche Radioaktivität beträgt z. B. in unserem Büro 0,07 Mikrosievert. Im Flugzeug auf rund 10.000 m Höhe kann sie auch bei 11 oder mehr liegen. Da einige Edelsteine, wie beispielsweise der Titanit (Sphene), eine gewisse natürliche Radioaktivität aufweisen können, dürfen hier keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Behandlungen durch hochenergetische radioaktive Bestrahlung, sowie Gammabestrahlung können aber auf diese Weise nachgewiesen werden. Die Vorgehensweise zur Messung ist recht simpel. Zunächst wird die natürliche Umgebungsstrahlung gemessen, die ortsabhängig von der Meeresspiegelhöhe zwischen 0,03 und 0,07 Mikrosievert liegen sollte. Danach wird die Messung an dem Stein durchgeführt. Ein kleiner Edelstein mit einem Durchmesser von beispielsweise nur rund 5 mm sollte überhaupt nicht in der Lage sein, das Messergebnis der Umgebungsstrahlung zu beeinflussen wenn er natürlich ist. In der Fachliteratur gibt es Tabellen, aus denen hervorgeht, welche Edelsteine und Mineralien natürliche Radioaktivität aufweisen können und bei welchen eine Behandlung durch radioaktive Bestrahlung vorliegen könnte.
Eine intensive radioaktive Bestrahlung bewirkt insbesondere beispielsweise bei farbigen Diamanten ein intensiveres „Leuchten“ der Farben, was mit einem Dosimeter aufgrund erhöhter Werte jedoch recht einfach nachgewiesen werden kann.
Steine, die zwecks Farbverbesserung oder -veränderung radioaktiv bestrahlt werden: | |
Beryll | Bestrahlung kommt vor |
Beryll dunkelblau | Radioaktivität möglich |
Chrysoberyll- Katzenaugen | Radioaktivität möglich |
Diamant grün | Radioaktivität möglich |
Diamant schwarz | Radioaktivität möglich |
Diamant blau | Bestrahlung kommt vor |
Diamant gelb | Bestrahlung kommt vor |
Diamant rot | Bestrahlung kommt vor |
Diamant pink | Bestrahlung kommt vor |
Padparadscha | Bestrahlung kommt vor |
Topas blau | Radioaktivität möglich |
Topas braun | Radioaktivität möglich |
Turmalin pink und rot | Bestrahlung häufig |
Kunzit | Bestrahlung selten |
Amethyst | Bestrahlung kommt vor |
Citrin | Bestrahlung kommt vor |
Rauchquarz | Bestrahlung häufig |
Perlen aus China | Bestrahlung kommt vor |
Auch Ametrine können auf diese Weise hergestellt werden. Ein Amethyst wird z.B. mit Bleifolie zur Hälfte abgeklebt. Durch die Bestrahlung ändert sich das Lila hin zu Gelb. Das Ergebnis ist dann ein Ametrin: Ein Stein, der zur Hälfte aus Amethyst und zur
anderen Hälfte aus Citrin besteht, was in der Natur nur selten vorkommt und entsprechend wertvoll ist.
Im Umkehrschluss kann eine „Dämpfung“, also ein zu geringer Wert natürlicher Radioaktivität, als Hinweis für eine Oberflächenbehandlung mit Wachsen und Ölen, wie z.B. Paraffin oder Harzen und Kunstharzen, interpretiert werden.
Die Durchführung des Testes ist daher in jedem Fall sinnvoll und kann zusätzliche Erkenntnisse liefern. Darüber hinaus ist keine besonders kostenintensive Ausrüstung notwendig.
Einfache ältere analoge Geräte mit nur einem Zählröhrchen sind hierfür gut geeignet. Erstaunlich genaue Werte erzielen auch preiswerte miniaturisierte digitale Geräte, die über den Lautsprecherausgang an einem Handy betrieben werden können.
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